de beste uitvoeringen van de Matthäus-Passion in oude kerken

Tekst Matthäus-Passion

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Deel 1


Kommt, ihr Töchter, helft mir klagen (koor)

Kommt, ihr Töchter, helft mir klagen,
Sehet - wen? - den Bräutigam,
Sehet ihn - wie? - als wie ein Lamm.
Sehet - was? - seht die Geduld,
Seht - wohin? wohin? - auf unsre Schuld.
Sehet ihn aus Lieb und Huld,
Holz vom Kreuze selber tragen.

O Lamm Gottes, unschuldig
am Stamm des Kreuzes geschlachtet,
Allzeit erfund'n geduldig,
wiewohl du warest verachtet.
All' Sünd hast du getragen,
sonst müßten wir verzagen.
Erbarm dich unser, o Jesu, o Jesu!

Kom, dochters, deel mijn rouw
Zie - wie? - de bruidegom Christus,
Zie hem - hoe? - als een lam
Zie - wat? - zijn geduldige liefde
Zie - waarheen? - op ons vergrijp
Zie hem, uit liefde en genade,
zelf het kruishout dragen.

O lam van God, onschuldig
aan het hout van het kruis geslacht.
Immer geduldig bevonden,
hoewel u werd veracht.
Alle zonden heeft u gedragen,
anders moesten wij wanhopen.
Ontferm u over ons, o Jezus, o Jezus.


Recitatief

Evangelist: Da Jesus diese Rede
vollendet hatte, sprach er zu
seinen Jüngern:
Jesus: Ihr wisset, daß nach zweien Tagen Ostern wird, und des Menschen Sohn wird überantwortet werden, daß er
gekreuziget werde.

Toen Jezus deze woorden gesproken had, zei hij tegen zijn discipelen:
Jullie weten dat het over twee dagen Pasen zal zijn, en de mensenzoon overgeleverd zal worden om gekruisigd te worden.


Koor

Herzliebster Jesu, was hast
du verbrochen,
Daß man ein solch scharf Urteil
hat gesprochen?
Was ist die Schuld, in was für Missetaten Bist du geraten?

Liefste heer Jezus, wat hebt u misdaan,
dat men zo' hard vonnis
heeft uitgesproken?
Wat is uw schuld, welke misdaden heeft u begaan?


Recitatief

Evangelist: Da versammleten sich die
Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Ältesten im Volk, in den Palast des Hohenpriesters, der da hieß Caiphas; und hielten Rat, wie sie Jesum mit Listen griffen und töteten. Sie sprachen aber:

Toen kwamen de hogepriester en schriftgeleerden, en de oudsten van het volk, bijeen in het paleis van de hogepriester, genaamd Kajafas, en hielden overleg, hoe zij Jezus grijpen en doden zouden. En zij zeiden:

Koor

Ja nicht auf das Fest, auf daß nicht ein Aufruhr werde im Volk.

Maar niet op het feest, zodat er geen oproer onder het volk ontstaat.

Recitatief

Evangelist: Da nun Jesus war zu
Bethanien, im Hause Simonis des Aussätzigen, trat zu ihm ein Weib, die hatte ein Glas mit köstlichem Wasser, und goß es auf sein Haupt, da er zu Tische saß. Da das seine Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen:

Toen Jezus in Bethanië was, in het huis van Simon de melaatse, kwam er een vrouw naar hem toe met een fles met kostbare zalf, en goot die uit over zijn hoofd, terwijl hij aan tafel zat. Toen zijn discipelen dat zagen, waren ze verontwaardigd, en zeiden:

Koor

Wozu dienet dieser Unrat ? Dieses Wasser
hätte mögen teuer verkauft, und den Armen gegeben werden.

Waartoe deze verspilling ? Deze zalf had goed geld kunnen opbrengen, dat aan de armen gegeven had kunnen worden.

Volledige tekst mét vertaling


4e. Evangelist

Da das Jesus merkete, sprach er zu ihnen:

Jesus
Was bekümmert ihr das Weib? Sie hat ein gut Werk an mir getan. Ihr habet allezeit Armen bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Daß sie dies Wasser hat auf meinen Leib gegossen, hat sie getan, daß man mich begraben wird. Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium geprediget wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.
5. Rezitativ A (Chor I)
Du lieber Heiland du,
Wenn deiner Jünger töricht streiten,
Daß diese fromme Weib
Mit Salben deinen Leib
zum Grabe will bereiten,
So lasse mir inzwischen zu,
Von meiner Augen Tränenflüssen
Ein Wasser auf sein Haupt zu gießen!
6. Arie A (Chor I)
Buß und Reu, Buß und Reu
Knirscht das Sündenherz entzwei.
  Das die Tropfen meiner Zähren
  Angenehme Spezerei,
  Treuer Jesu, dir gebären.
7. Evangelist
Da ging hin der Zwölfen einer mit Namen Judas Ischarioth zu den Hohenpriestern und sprach:

Judas
Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten.

Evangelist
Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. Und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er ihn verriete.
8. Arie S (Chor II)
Blute nur, du liebes Herz!
  Ach! ein Kind, das du erzogen,
  Das an deiner Brust gesogen,
  Droht den Pfleger zu ermorden,
  Denn es ist zur Schlange worden.
9a. Evangelist
Aber am ersten Tage der süßen Brot traten die Jünger zu Jesu und sprachen zu ihm:

9b. Chor I
Wo willst du, daß wir dir bereiten das Osterlamm zu essen?

9c. Evangelist
Er sprach:

Jesus
Gehet hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist hier, ich will bei dir die Ostern halten mit meinen Jüngern.

Evangelist
Und die Jünger täten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Osterlamm. Und am Abend satzte er sich zu Tische mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach er:

Jesus
Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.

9d. Evangelist
Und sie wurden sehr betrübt und huben an, ein jeglicher unter ihnen, und sagten zu ihm:

9e. Chor I
Herr, bin ichs?
10. Choral
Ich bins, ich sollte büßen,
An Händen und an Füßen
Gebunden in der Höll.
Die Geißeln und die Banden
Und was du ausgestanden,
Das hat verdienet meine Seel.
(O Welt, sieh heir dein Leben, verse 5)
11. Evangelist
Er antwortete und sprach:

Jesus
Der mit der Hand mit mir in die Schüssel tauchet, der wird mich verraten. Des Menschen Sohn gehet zwar dahin, wie von ihm geschrieben stehet; doch wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre ihm besser, daß derselbige Mensch noch nie geboren wäre.

Evangelist
Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach:

Judas
Bin ichs, Rabbi?

Evangelist
Er sprach zu ihm:

Jesus
Du sagests.

Evangelist
Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankete und brachs und gabs den Jüngern und sprach:

Jesus
Nehmet, esset, das ist mein Leib.

Evangelist
Und er nahm den Kelch und dankete, gab ihnen den und sprach:

Jesus
Trinket alle daraus; das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, da ichs neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.
12. Rezitativ S (Chor I)
Wiewohl mein Herz in Tränen schwimmt,
Daß Jesus von mir Abschied nimmt,
so macht mich doch sein Testament erfreut:
Sein Fleisch und Blut, o Kostbarkeit,
Vermacht er mir in meine Hände.
Wie er es auf er Welt mit denen Seinen
Nicht böse können meinen,
so liebt er sie bis an das Ende.
13. Arie S (Chor I)
Ich will dir mein Herze schenken,
Senke dich, mein Heil, hinein!
  Ich will mich in dir versenken;
  Ist dir gleich die Welt zu klein,
  Ei, so sollst du mir allein
  Mehr als Welt und Himmel sein.
14. Evangelist
Und da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Da sprach Jesus zu ihnen:

Jesus
In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir. Denn es stehet geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen. Wenn ich aber auferstehe, will ich vor euch hingehen in Galiläam.
15. Choral
Erkenne mich, mein Hüter,
Mein Hirte, nimm mich an!
Von dir, Quell aller Güter,
Ist mir viel Guts getan.
Dein Mund hat mich gelabet
Mit Milch und süßer Kost,
Dein Geist hat mich begabet
Mit mancher Himmelslust.
(O Haupt voll Blut und Wunden, verse 5)
16. Evangelist
Petrus aber antwortete und sprach zu ihm:

Petrus
Wenn sie auch alle sich an dir ärgerten, so will ich doch mich nimmermehr ärgern.

Evangelist
Jesus sprach zu ihm:

Jesus
Wahrlich, ich sage dir: in dieser Nacht, ehe der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verleugnen.

Evangelist
Petrus sprach zu ihm:

Petrus
Und wenn ich mit dir sterben müßte, so will ich dich nicht verleugnen.

Evangelist
Desgleichen sagten auch alle Jünger.
17. Choral
Ich will hier bei dir stehen,
Verachte mich doch nicht!
Von dir will ich nicht gehen,
Wenn dir dein Herze bricht.
Wenn dein Herz wird erblassen
Im letzten Todesstoß,
Alsdenn will ich dich fassen,
In meinen Arm und Schoß.
(O Haupt voll Blut und Wunden, verse 6)
18. Evangelist
Da kam Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngern:

Jesus
Setzet euch hie, bis daß ich dort hingehe und bete.

Evangelist
Und nahm zu sich Petrum und die zween Söhne Zebedäi und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen:

Jesus
Meine Seele ist betrübt bis an den Tod, bleibet hie und wachet mit mir!
19. Rezitativ T (Chor I) und Chor II
O Schmerz!
Hier zittert das gequälte Herz;
wie sinkt es hin, wie bleicht sein Angesicht!
  Was ist die Ursach aller solcher Plagen?
Der Richter führt ihn vor Gericht.
Da ist kein Trost, kein Helfer nicht.
  Ach! meine Sünden haben dich geschlagen;
Er leidet alle Höllenqualen,
Er soll vor fremden Raub bezahlen.
  Ich, ach, Herr Jesu, habe dies verschuldet,
  was du erduldet.
Ach, könnte meine Liebe dir,
Mein Heil, dein Zittern und dein Zagen
vermindern oder helfen tragen,
Wie gerne blieb ich hier!
(Herzliebster Jesu, verse 3)
20. Arie T (Chor I) und Chor II
Ich will bei meinem Jesu wachen,
   - So schlafen unsre Sünden ein. -
Meinen Tod
Büßet seine Seelennot;
Sein Trauren machet mich voll Freuden.
   - Drum muß uns sein verdienstlich Leiden
    Recht bitter und doch süße sein. -
21. Evangelist
Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach:

Jesus
Mein Vater, ist's möglich, so gehe diese Kelch von mir; doch nicht wie ich will, sondern wie du willt.
22. Rezitativ B (Chor II)
Der Heiland fällt vor seinem Vater nieder;
Dadurch erhebt er sich und alle
von unserm Falle
Hinauf zu Gottes Gnade wieder.
Er ist bereit,
Den Kelch, des Todes Bitterkeit
zu trinken,
In welchen Sünden dieser Welt
Gegossen sind und häßlich stinken,
Weil es dem lieben Gott gefällt.
23. Arie B (Chor II)
Gerne will ich mich bequemen,
Kreuz und Becher anzunehmen,
Trink ich doch dem Heiland nach.
  Denn sein Mund,
  Der mit Milch und Honig fließet,
  Hat den Grund
  und des Leidens herbe Schmach
  Durch den ersten Trunk versüßet.
24. Evangelist
Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu ihnen:

Jesus
Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet, und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Evangelist
Zum andernmal ging er hin, betete und sprach:

Jesus
Mein Vater, ists nicht möglich, daß dieser Kelch von mir gehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille.
25. Choral
Was mein Gott will, das gscheh allzeit,
Sein Will, der ist der beste,
Zu helfen den' er ist bereit,
Die an ihn glauben feste.
Er hilft aus Not, der fromme Gott,
Und züchtiget mit Maßen.
Wer Gott vertraut, fest auf ihn baut,
Den will er nicht verlassen.
(Was mein Gott will, das g'scheh allzeit, verse 1)
26. Evangelist
Und er kam und fand sie aber schlafend, und ihre Augen waren voll Schlafs. Und er ließ sie und ging abermal hin und betete zum drittenmal und redete dieselbigen Worte. Da kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen:

Jesus
Ach! Wollt ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist hie, daß des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird. Stehet auf, lasset uns gehen; siehe, er ist da der mich verrät.

Evangelist
Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfen einer, und mit ihm einer große Schar mit Schwerten und mit Stangen von den Hohenpriester und Ältesten des Volks. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ists, den greifet! Und alsbald trat er zu Jesu und sprach:

Judas
Gegrüßet seist du, Rabbi!

Evangelist
Und küssete ihn, Jesus aber sprach zu ihm:

Jesus
Mein Freund, warum bist du kommen?

Evangelist
Da traten sie hinzu und legte die Hände an Jesum und griffen ihn.
27a. Arie SA (Chor I) und Chor II
So ist mein Jesus nun gefangen.
  -Laßt ihn, haltet, bindet nicht! -
Mond und Licht
Ist vor Schmerzen untergangen,
Weil mein Jesus ist gefangen.
Sie führen ihn, er ist gebunden.

27b. Chor I & II
Sind Blitze, sind Donner
in Wolken verschwunden?
Eröffne den feurigen Abgrund, o Hölle,
Zertrümmre, verderbe, verschlinge, zerschelle
Mit plötzlicher Wut
Den falschen Verräter, das mördrische Blut!
28. Evangelist
Und siehe, einer aus denen, die mit Jesu waren, reckete die Hand aus, und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm:

Jesus
Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinest du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickte mehr denn zwölf Legion Engel? Wie würde aber die Schrift erfüllet? Es muß also gehen.

Evangelist
Zu der Stund sprach Jesus zu den Scharen:

Jesus
Ihr seid ausgegangen als zu einem Mörder, mit Schwerten und mit Stangen, mich zu fahen; bin ich doch täglich bei euch gesessen und habe gelehret im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber das ist alles geschehen, daß erfüllet würden die Schriften der Propheten.

Evangelist
Da verließen ihn alle Jünger und flohen.
29. Choral
O Mensch, bewein dein Sünde groß,
Darum Christus seins Vaters Schoß
Ä ußert und kam auf Erden;
Von einer Jungfrau rein und zart
Für uns er hie geboren ward,
Er wollt der Mittler werden,
Den Toten er das Leben gab
Und legt dabei all Krankheit ab
Bis sich die Zeit herdrange,
Daß er für uns geopfert würd,
Trüg unser Sünden schwere Bürd
Wohl an dem Kreuze lange.
(O Mensch, bewein dein Sünde groß, verse 1)
Zweiter Teil

30. Arie A (Chor I) und Chor II
Ach, nun ist mein Jesus hin!
  - Wo ist denn dein Freund hingegangen,
  O du Schönste unter den Weibern? -
Ist es möglich, kann ich schauen?
  - Wo hat sich dein Freund hingewandt? -
Ach! mein Lamm in Tigerklauen,
Ach! wo ist mein Jesus hin?
  - So wollen wir mit dir ihn suchen. -
Ach! was soll ich der Seele sagen,
Wenn sie mich wird ängstlich fragen:
Ach! wo ist mein Jesus hin?
(Song of Solomon 6:1 )
31. Evangelist
Die aber Jesum gegriffen hatten, führeten ihn zu dem Hohenpriester Kaiphas, dahin die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammlet hatten. Petrus aber folgete ihm nach von ferne bis in den Palast des Hohenpriesters und ging hinein und satzte sich bei die Knechte, auf daß er sähe, wo es hinaus wollte. Die Hohenpriester aber und Ältesten und der ganze Rat suchten falsche Zeugnis wider Jesum, auf daß sie ihn töteten, und funden keines.
32. Choral
Mir hat die Welt trüglich gericht'
Mit Lügen und mit falschem Gdicht,
Viel Netz und heimlich Strikke.
Herr, nimm mein wahr
In dieser Gfahr,
Bhüt mich für falschen Tükken!
(In dich hab ich gehoffet, Herr, verse 5)
33. Evangelist
Und wiewohl viel falsche Zeugen herzutraten, funden sie doch keins. Zuletzt traten herzu zween falsche Zeugen und sprachen:

Zeugen
Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in dreien Tagen denselben bauen.

Evangelist
Und der Hohepriester stund auf und sprach zu ihm:

Hohepriester
Antwortest du nichts zu dem, das diese wider dich zeugen?

Evangelist
Aber Jesus schwieg stille.
34. Rezitativ T (Chor II)
Mein Jesus schweigt
Zu falschen Lügen stille,
Um uns damit zu zeigen,
Daß sein erbarmensvoller Wille
vor uns zum Leiden sei geneigt,
Und daß wir in dergleichen Pein
Ihm sollen ähnlich sein
Und in Verfolgung stille schweigen.
35. Arie T (Chor II)
Geduld, Geduld!
Wenn mich falsche Zungen stechen.
Leid ich wider meine Schuld
Schimpf und Spott,
Ei, so mag der liebe Gott
Meines Herzens Unschuld rächen.
36a. Evangelist
Und der Hohenpriester antwortete und sprach zu ihm:

Hohepriester
Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du seiest Christus, der Sohn Gottes?

Evangelist
Jesus sprach zu ihm:

Jesus
Du sagests. Doch sage ich euch: von nun an wirds geschehen, daß ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels.

Evangelist
Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach:

Hohepriester
Er hat Gott gelästert; was dürfen wir weiter Zeugnis? Siehe, itzt habt ihr seine Gotteslästerung gehöret. Was dünket euch?

Evangelist
Sie antworteten und sprachen:

36b. Chor I & II
Er ist des Todes schuldig!

36c. Evangelist
Da speieten sie aus in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Etliche aber schlugen ihn ins Angesicht und sprachen:

36d. Chor I & II
Weissage uns, Christe, wer ists, der dich schlug?
37. Choral
Wer hat dich so geschlagen,
Mein Heil, und dich mit Plagen
So übel zugericht'?
Du bist ja nicht ein Sünder
Wie wir und unsre Kinder,
Von Missetaten weißt du nicht.
(O Welt, sieh heir dein Leben, verse 3)
38a. Evangelist
Petrus aber saß draußen im Palast; und es trat zu ihm eine Magd und sprach:

Magd I
Und du warest auch mit dem Jesus aus Galiläa.

Evangelist
Er leugnete aber vor ihnen allen und sprach:

Petrus
Ich weiß nicht, was du sagest.

Evangelist
Als er aber zur Tür hinausging, sahe ihn eine andere und sprach zu denen, die da waren:

Magd II
Dieser war auch mit dem Jesu von Nazareth.

Evangelist
Und er leugnete abermal und schwur dazu:

Petrus
Ich kenne des Menschen nicht.

Evangelist
Und über eine kleine Weile traten hinzu, die da stunden, und sprachen zu Petro:

38b. Chor II
Wahrlich, du bist auch einer von denen; denn deine Sprache verrät dich.

38c. Evangelist
Da hub er an sich zu verfluchen und zu schwören:

Petrus
Ich kenne des Menschen nicht.

Evangelist
Und alsbald krähete der Hahn. Da dachte Petrus an die Worte Jesu, da er zu ihm sagte: Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen. Und ging heraus und weinete bitterlich.
39. Arie A (Chor I)
Erbarme dich, mein Gott,
Um meiner Zähren Willen!
Schaue hier, Herz und Auge
Weint vor dir bitterlich.
Erbarme dich, erbarme dich!
40. Choral
Bin ich gleich von dir gewichen,
Stell ich mich doch wieder ein;
Hat uns doch dein Sohn verglichen
Durch sein Angst und Todespein.
Ich verleugne nicht die Schuld,
Aber deine Gnad und Huld
Ist viel größer als die Sünde,
Die ich stets bei mir befinde.
(Werde munter, mein Gemüte, verse 6)
41a. Evangelist
Des Morgens aber hielten alle Hohepriester und die Ältesten des Volks einen Rat über Jesum, daß sie ihn töteten. Und bunden ihn, führeten ihn hin und überantworteten ihn dem Landpfleger Pontio Pilato. Da das sahe Judas, der ihn verraten hatte, daß er verdammt war zum Tode, gereuete es ihn, und brachte herwieder die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten und sprach:

Judas
Ich habe übel getan, daß ich unschuldig Blut verraten habe.

Evangelist
Sie sprachen:

41b. Chor I & II
Was gehet uns das an? Da siehe du zu!

41c. Evangelist
Und er warf die Silberlinge in den Tempel, hub sich davon, ging hin und erhängete sich selbst. Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen:

Hohenpriester
Es taugt nicht, daß wir sie in den Gotteskasten legen, denn es ist Blutgeld.
42. Arie B (Chor II)
Gebt mir meinen Jesum wieder!
Seht das Geld, den Mörderlohn,
Wirft euch der verlorne Sohn
Zu den Füßen nieder!
43. Evangelist
Sie hielten aber einen Rat und kauften einen Töpfersakker darum zum Begräbnis der Pilger. Daher ist derselbige Akker genennet der Blutakker bis auf den heutigen Tag. Da ist erfüllet, das gesaget ist durch den Propheten Jeremias, da er spricht: Sie haben genommen dreißig Silberlinge, damit bezahlet ward der Verkaufte, welchen sie kauften von den Kinder Israel, und haben sie gegeben um einen Töpfersakker, als mir der Herr befohlen hat. Jesus aber stund vor der Landpfleger; und der Landpfleger fragte ihn und sprach:

Pilatus
Bist du der Jüden König?

Evangelist
Jesus aber sprach zu ihm:

Jesus
Du sagests.

Evangelist
Und da er verklagt war von den Hohenpriestern und Ältesten, antwortete er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm:

Pilatus
Hörest du nicht, wie hart sie dich verklagen?

Evangelist
Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort, also, daß sich auch der Landpfleger sehr verwunderte.
44. Choral
Befiel du deine Wege,
und was dein Herze kränkt,
Der allertreusten Pflege,
Des, der den Himmel lenkt,
Der Wolken, Luft und Winden
Gibt Wege, Lauf, und Bahn,
Er will auch Wege finden
Daß dein Fuß gehen kann.
(Befiel du deine Wege, verse 1)
45a. Evangelist
Auf das Fest aber hatte der Landpfleger Gewohnheit, dem Volk einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Er hatte aber zu der Zeit einen Gefangenen, einen sonderlichen von andern, der hieß Barrabas. Und da sie versammlet waren, sprach Pilatus zu ihnen:

Pilatus
Welchen wollt ihr, daß ich euch losgebe? Barrabam oder Jesum, von dem gesaget wird, er sei Christus?

Evangelist
Denn er wußte wohl, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Und da er auf dem Richtstuhl saß, schickete sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen:

Pilati Weib
Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen!

Evangelist
Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten das Volk, daß sie um Barrabam bitten sollten und Jesum umbrächten. Da antwortete nun der Landpfleger und sprach zu ihnen:

Pilatus
Welchen wollt ihr unter diesen Zweien, den ich euch soll losgeben?

Evangelist
Sie sprachen:

Chor I & II
Barrabam!

Evangelist
Pilatus sprach zu ihnen:

Pilatus
Was soll ich denn machen mit Jesu, von dem gesagt wird, er sei Christus?

Evangelist
Sie sprachen alle:

45b. Chor I & II
Laß ihn kreuzigen!
46. Choral
Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe!
Die gute Hirte leidet für die Schafe,
Die Schuld bezahlt der Herre, der Gerechte,
Für seine Knechte.
(Herzliebster Jesu, verse 4)
47. Evangelist
Der Landpfleger sagte:

Pilatus
Was hat er denn Übels getan?
48. Rezitativ S (Chor I)
Er hat uns allen wohlgetan,
den Blinden gab er das Gesicht,
Die Lahmen macht' er gehend,
Er sagt' uns seines Vaters Wort,
Er trieb die Teufel fort,
Betrübte hat er aufgericht',
Er nahm die Sünder auf und an,
Sonst hat mein Jesus nichts getan.
49. Arie S (Chor I)
Aus Liebe will mein Heiland sterben,
Von einer Sünde weiß er nichts,
Daß das ewigen Verderben
und die Strafe des Gerichts
Nicht auf meiner Seele bliebe.
50a. Evangelist
Sie schrieen aber noch mehr und sprachen:

50b. Chor I & II
Laß ihn kreuzigen!

50c. Evangelist
Da aber Pilatus sahe, daß er nichts schaffete, sondern daß ein viel größer Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach:

Pilatus
Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten, sehet ihr zu!

Evangelist
Da antwortete das ganze Volk und sprach:

50d. Chor I & II
Sein Blut komme über uns und unsre Kinder.

50e. Evangelist
Da gab er ihnen Barrabam los; aber Jesum ließ er geißeln und überantwortete ihn, daß er gekreuziget würde.
51. Rezitativ A (Chor II)
Erbarm es, Gott!
Hier steht der Heiland angebunden.
O Geißelung, o Schläg, o Wunden!
Ihr Henker, haltet ein!
Erweichet euch der Seelen Schmerz,
Der Anblick solches Jammers nicht?
Ach ja! ihr habt ein Herz,
Das muß der Martersäule gleich
Und noch viel härter sein.
Erbarmt euch, haltet ein!
52. Arie A (Chor II)
Können Tränen meiner Wangen
Nichts erlangen,
O so nehmt mein Herz hinein!
  Aber laßt es bei den Fluten,
  Wenn die Wunden milde bluten,
  Auch die Opferschale sein.
53a. Evangelist
Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesum zu sich zu sich in das Richthaus und sammleten über ihn die ganze Schar und zogen ihn aus und legeten ihm einen Purpurmantel an und flochten eine dornene Krone und satzten sie auf sein Haupt, und ein Rohr in seine rechte Hand, und beugeten die Knie vor ihm und spotteten ihn und sprachen:

53b. Chor I & II
Gegrüßet seist du, Jüdenkönig!

53c. Evangelist
Und speieten ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt.
54. Choral
O Haupt, voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn!
O Haupt, zu Spott gebunden
mit einer Dornenkron!
O Haupt, sonst schön gezieret
Mit höchster Ehr und Zier,
Jetzt aber hoch schimpfieret:
Gegrüsset seist du mir!

Du edles Angesichte,
Dafür sonst schrickt und scheut
Das große Weltgewichte,
Wie bist du so verspeit,
Wie bist du so erbleichet!
Wer hat dein Augenlicht,
Dem sonst kein Licht nicht gleichet,
so schändlich zugericht'?
(O Haupt voll Blut und Wunden, verses 1 & 2)
55. Evangelist
Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an und führeten ihn hin, daß sie ihn kreuzigten. Und indem sie hinausgingen, funden sie einen Menschen von Kyrene mit Namen Simon; den zwungen sie, daß er ihm sein Kreuz trug.
56. Rezitativ B (Chor I)
Ja, freilich will in uns das Fleisch und Blut
Zum Kreuz gezwungen sein;
Je mehr es unsrer Seele gut,
Je herber geht es ein.
57. Arie B (Chor I)
Komm, süßes Kreuz, so will ich sagen,
Mein Jesu, gib es immer her!
Wird mein Leiden einst zu schwer,
So hilfst du mir es selber tragen.
58a. Evangelist
Und da sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das ist verdeutschet Schädelstätt, gaben sie ihm Essig zu trinken mit Gallen vermischet; und da ers schmeckete, wollte ers nicht trinken. Da sie ihn aber gekreuziget hatten, teilten sie seine Kleider und wurfen das Los darum, auf das erfüllet würde, das gesaget ist durch den Propheten: Sie haben meine Kleider unter sich geteilet, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen. Und sie saßen allda und hüteten sein. Und oben zu seinem Häupten hefteten sie die Ursach seines Todes geschrieben, nähmlich: Dies ist Jesus, der Jüdenkönig. Und da wurden zween Mörder mit ihm gekreuziget, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen:

58b. Chor I & II
Der du den Tempel Gottes zerbrichst und bauest ihn in dreien Tagen, hilf dir selber! Bist du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz!

58c. Evangelist
Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten sein samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:

58d. Chor I & II
Andern hat er geholfen und kann ihm selber nicht helfen. Ist er der König Israel, so steige er nun vom Kreuz, so wollen wir ihm glauben. Er hat Gott vertrauet, der erlöse ihn nun, lüstets ihn; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

58e. Evangelist
Desgleichen schmäheten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuziget waren.
59. Rezitativ A (Chor I)
Ach Golgatha, unselges Golgatha!
Der Herr der Herrlichkeit
Muß schimpflich hier verderben,
Der Segen und das Heil der Welt
Wird als ein Fluch ans Kreuz gestellt.
Der Schöpfer Himmels und der Erden
Soll Erd und Luft entzogen werden.
Die Unschuld muß hier schuldig sterben,
Das gehet meiner Seele nah;
Ach Golgatha, unselges Golgatha!
60. Arie A (Chor I) und Chor II
Sehet, Jesus hat die Hand
Uns zu fassen ausgespannt,
Kommt! - Wohin? - In Jesu Armen
Sucht Erlösung, nehmt Erbarmen,
Suchet! - Wo? - In Jesu Armen.
Lebet, sterbet, ruhet hier,
Ihr verlaßnen Küchlein ihr,
Bleibet! - Wo? - In Jesu Armen.
61a. Evangelist
Und von der sechsten Stunde an war eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schriee Jesus laut und sprach:

Jesus
Eli, Eli, lama asabthani?

Evangelist
Das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche aber, die da stunden, da sie das höreten, sprachen sie:

61b. Chor I
Der rufet dem Elias!

61c. Evangelist
Und bald lief einer unter ihnen, nahm einen Schwamm und füllete ihn mit Essig, und steckete ihn auf ein Rohr und tränkete ihn. Die andern aber sprachen:

61d. Chor II
Halt! Laß sehen, ob Elias komme und ihm helfe.

61e. Evangelist
Aber Jesus schriee abermal laut und verschied.
62. Choral
Wenn ich einmal soll scheiden,
So scheide nicht von mir,
Wenn ich den Tod soll leiden,
So tritt du denn herfür!
Wenn mir am allerbängsten
Wird um das Herze sein,
So reiß mich aus den Ängsten
Kraft deiner Angst und Pein.
(O Haupt voll Blut und Wunden, verse 9)
63a. Evangelist
Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stück von obenan bis untenaus. Und die Erde erbebete, und die Felsen zerrissen, und die Gräber täten sich auf, und stunden auf viel Leiber der Heiligen, die da schliefen, und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Aber der Hauptmann und die bei ihm waren und bewahreten Jesum, da sie sahen das Erdbeben und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen:

63b. Chor I & II
Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen.

63c. Evangelist
Und es waren viel Weiber da, die von ferne zusahen, die da waren nachgefolget aus Galiläa, und hatten ihm gedienet, unter welchen war Maria Magdalena, und Maria die Mutter Jacobi und Joses, und die Mutter der Kinder Zebedäi. Am Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathia, der heiß Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu war, der ging zu Pilato und bat ihn um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm ihn geben.
64. Rezitativ B (Chor I)
Am Abend, da es kühle war,
Ward Adams Fallen offenbar;
Am Abend drücket ihn der Heiland nieder.
Am Abend kam die Taube wieder,
Und trug ein Ölblatt in dem Munde.
O schöne Zeit! O Abendstunde!
Der Friedensschluß ist nun mit Gott gemacht,
Denn Jesus hat sein Kreuz vollbracht.
Sein Leichnam kömmt zur Ruh,
Ach! liebe Seele, bitte du,
Geh, lasse dir den toten Jesum schenken,
O heilsames, o köstlichs Angedenken!
65. Arie B (Chor I)
Mache dich, mein Herze, rein,
Ich will Jesum selbst begraben.
Denn er soll nunmehr in mir
Für und für
Seine süße Ruhe haben.
Welt, geh aus, laß Jesum ein!
66a. Evangelist
Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in ein rein Leinwand, und legte ihn in sein eigen neu Grab, welches er hatte in einen Fels hauen, und wälzete einen großen Stein vor die Tür des Grabes, und ging davon. Es war aber allda Maria Magdalena und die andere Maria, die satzten sich gegen das Grab. Des andern Tages, der da folget nach dem Rüsttage, kamen die Hohenpriester und Pharisäer sämtlich zu Pilato und sprachen:

66b. Chor I & II
Herr, wir haben gedacht, daß dieser Verführer sprach, da er noch lebete: Ich will nach dreien Tagen wieder auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab verwahre bis an den dritten Tag, auf daß nicht seine Jünger kommen und stehlen ihn, und sagen zu dem Volk: Er ist auferstanden von den Toten, und werde der letzte Betrug ärger denn der erste!

66c. Evangelist
Pilatus sprach zu ihnen:

Pilatus
Da habt ihr die Hüter; gehet hin und verwahrets, wie ihrs wisset!

Evangelist
Sie gingen hin und verwahreten das Grab mit Hütern und versiegelten den Stein.
67. Rezitativ BTAS (Chorus I) und Chor II
Nun ist der Herr zur Ruh gebracht.
  -Mein Jesu, gute Nacht! -
Die Müh ist aus, die unsre Sünden ihm gemacht.
  -Mein Jesu, gute Nacht! -
O selige Gebeine,
Seht, wie ich euch mit Buß und Reu beweine,
Daß euch mein Fall in solche Not gebracht!
  -Mein Jesu, gute Nacht! -
Habt lebenslang vor euer Leiden tausend Dank,
Daß ihr mein Seelenheil so wert geacht'.
  -Mein Jesu, gute Nacht! -
68. Chor I & II
Wir setzen uns mit Tränen nieder
Und rufen dir im Grabe zu:
Ruhe sanfte, sanfte ruh!
  Ruht, ihr ausgesognen Glieder!
    - Ruhet sanfte, ruhet wohl. -
  Euer Grab und Leichenstein
  Soll den ängstlichen Gewissen
  Ein bequemes Ruhekissen
  Und der Seelen Ruhstatt sein.
    - Ruhet sanfte, sanfte ruht! -
  Höchst vergnügt
  Schlummern da die Augen ein.


De Matthaüs-Passion is gebaseerd op Mattheüs 26 en 27


Jezus met kostbare olie gebalsemd

Toen Jezus deze laatste rede had uitgesproken, zei hij tegen zijn leerlingen: ‘Over twee dagen is het, zoals jullie weten, Pesach. Dan wordt de Mensenzoon uitgeleverd om gekruisigd te worden.’

Ondertussen kwamen de hogepriesters en de oudsten van het volk bijeen in het paleis van de hogepriester, Kajafas. Daar beraamden ze het plan om Jezus door middel van een list gevangen te nemen en hem te doden. ‘Maar niet op het feest,’ zeiden ze, ‘want dan komt het volk in opstand.’

Toen Jezus in Betanië in het huis van Simon – degene die aan huidvraat had geleden – aanlag voor een maaltijd, kwam er een vrouw naar hem toe. Ze had een albasten flesje met zeer kostbare olie bij zich en goot die uit over zijn hoofd. De leerlingen ergerden zich toen ze dit zagen en zeiden: ‘Wat een verspilling! Die olie had immers duur verkocht kunnen worden, dan hadden we het geld aan de armen kunnen geven.’ Jezus hoorde het en zei: ‘Waarom vallen jullie deze vrouw lastig? Zij heeft iets goeds voor mij gedaan. Want de armen zijn altijd bij jullie, maar ik zal niet altijd bij jullie zijn. Door die olie over mij uit te gieten, heeft ze mijn lichaam voorbereid op het graf. Ik verzeker jullie: waar ook ter wereld het goede nieuws verkondigd zal worden, zal ter herinnering aan haar verteld worden wat zij heeft gedaan.’

Daarop ging een van de twaalf, die met de naam Judas Iskariot, naar de hogepriesters en zei: ‘Wat krijg ik van u als ik hem aan u uitlever?’ Ze betaalden hem dertig zilverstukken. Vanaf dat moment zocht hij een gunstige gelegenheid om hem uit te leveren.

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